Sozialen Trainingsraum

Die Soziale Trainingsraum- Methode

Jeder Lehrer und jede Lehrerin hat das Recht, ungestört zu unterrichten und die Pflicht, für einen guten Unterricht zu sorgen.

Jeder Schüler und jede Schülerin hat das Recht, guten Unterricht zu bekommen und die Pflicht, für einen störungsfreien Unterricht zu sorgen.

Alle müssen die Rechte der anderen akzeptieren und ihre Pflichten erfüllen.

 

Das ist unser Leitspruch für die Anwendung der Sozialen Trainingsraum-Methode nach Bründel/Simon, die seit 2018 fester Bestandteil des Unterrichtsgeschehens am Evangelischen Bildungscampus Dettmannsdorf ist, um Unterrichtsstörungen zu minimieren und abzuwenden.

Liebe Eltern, liebe Interessierte, zur Methode gehören klar formulierte Regeln, gezielte Fragen, um auf Störungen angemessen zu reagieren und das Sichtbarmachen von Fehlverhalten durch Striche an der Tafel, damit Schüler*innen eigenverantwortlich entscheiden, ob sie mit ihren Handlungen auf bestehende Konsequenzen hinzielen möchten. Die Konsequenz aus zwei Strichen für eine Unterrichtseinheit von 45 Minuten und drei Strichen für 90 Minuten ist der Besuch des Sozialen Trainingsraumes. Den genauen Ablauf finden Sie im Anhang unserer Schulkonzeption unter dem Punkt 3.4.

Der Trainingsraum ist das Herzstück des Programms, denn hier finden die eigentlichen Lernprozesse der Schüler*innen hinsichtlich des Verhaltens nach Störungen statt. Basierend auf dem Gespräch über die Ursache für die erhaltenen Striche begeben sich die Trainingsraumbesucher*innen in die Selbstbeobachtung und Selbstaufmerksamkeit als Ausgangspunkt für die Reflexion über das eigene Verhalten.

In einer ruhigen, entspannten und vorwurfsfreien Atmosphäre werden die Schüler*innen durch die Trainingsraumbetreuer*innen in das Nach-und Durchdenken des eigenen Störverhaltens gebracht. Im weiteren Verlauf des Gesprächs sollen die Schüler*innen Ideen entwickeln, wie sie demnächst in einer anderen Situation reagieren werden ohne den Unterricht zu stören. Gedanklich werden die zukünftigen Handlungen durchgespielt, um zu erreichen, dass die Schüler*innen den Plan auch umsetzen, nachdem die Ziele und Wünsche auf einem Protokoll festgehalten wurden.

Abschließend erhalten die Trainingsraumbesucher*innen weitere Unterstützung, damit sie mit den Fach-oder Klassenlehrer*innen in Kontakt treten, um mit ihnen in einem weiteren Akt von Eigenverantwortung, ihre Pläne auszuhandeln. Meistens sind diese so formuliert, dass sie vom Lehrpersonal akzeptiert werden können. In der Regel werden die Schüler*innen durch die Fach-oder Klassenlehrer ermutigt, sich daran zu halten. Diese Gespräche dienen der Aufrechterhaltung einer guten Beziehung zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen und bestärken die Schüler*innen in ihrem Vorhaben, die Pläne umzusetzen.

So wird mit dem Einsatz dieser Methode erreicht, dass das pädagogische Fachpersonal ruhig und sachlich auf Unterrichtsstörungen reagiert und eine Entlastung erfährt. Bei den Schüler*innen beobachten wir, dass sie die Verantwortung für ihr Störverhalten übernehmen und sich an ihren Ressourcen orientieren, um akzeptable Alternativen zu entdecken, sich im Unterricht so zu verhalten, dass das Recht aller auf ungestörten Unterricht gewahrt werden kann.

Martina Hallier

Betreuerin des Sozialen Trainingsraumes am Evangelischen Bildungscampus Dettmannsdorf